Zum Schutz von Belegstellen
Der Begriff „Belegstellenschutz“ wird oft verwendet. Doch warum ist dieser Schutz so wichtig, und worum handelt es sich überhaupt?
Belegstellen ermöglichen eine natürliche Anpaarung von Jungköniginnen mit Drohnen, die von leistungsgeprüften Königinnen abstammen und daher ein hohes Maß an Paarungssicherheit gewährleisten. Dies ist aber nur dann der Fall, wenn die Belegstellen auch „sicher“ sind. Behördlich anerkannte Belegstellen unterliegen dazu einem gesetzlichen Schutz.
Warum sind Belegstellen wichtig?
Belegstellen sind ein wichtiges Werkzeug, um einen Zuchtfortschritt zu erreichen und die genetische Vielfalt in einer Population zu erhalten. Sie haben aber auch einen großen Wert für die gesamte Imkerschaft um diesen Zuchtfortschritt weiterzugeben, indem sie jedem Imkereibetrieb zur Verfügung stehen. Auf diese Weise hat jeder Imker die Möglichkeit, günstig Königinnen mit einer hochwertigen Genetik zu erhalten um seine Imkerei wirtschaftlich betreiben zu können.
Wie funktioniert eine Belegstelle?
Auf eine Belegstelle werden junge Königinnen mit Arbeiterinnen (ohne Drohnen) in Begattungskästchen aufgestellt. In einiger Entfernung werden Drohnenvölker mit ausgewählter Abstammung aufgestellt, die für die väterlichen Erbanlagen sorgen. Hochgebirgsbelegstellen gelten sicherer als Landbelegstellen, da dort aufgrund der topografischen Lage „erschwerte Bedingungen“ vorherrschen und üblicherweise auch kaum Bienenvölker gehalten werden. Sollten dennoch Bienenvölker innerhalb der Schutzradien stehen, müssen diese unbedingt mit Beachtung finden, um eventuelle Fehlpaarungen zu vermeiden. Vor allem bei Linienbelegstellen ist hier eine gewissenhafte Kontrolle notwendig, und solche Völker müssen auf dieselbe Genetik umgeweiselt werden. Bei Rassebelegstellen muss zwar nicht dieselbe Genetik im Schutzgebiet gehalten werden, die Haltung von Bienenvölkern derselben Rasse ist aber unumgänglich. Die Fehlpaarung mit Drohnen anderer Rassen führt zu Hybriden und damit zu einem Verlust der genetischen Vielfalt von der auf der Belegstelle angebotenen Rasse. Hybridisierung führt generell immer zu einem Verlust genetischer Vielfalt, weil auf diese Weise genetischeiner Art verschmelzen und somit die Vielfalt innerhalb der einzelnen Unterarten verloren geht.
>> Lesen Sie den vollständigen Artikel in der „Bienen aktuell“-Ausgabe 2/23.